Weltagrarhandel und seine Folgen am Beispiel des Hühnerfleischexports

 

Das Fairtrade Schoolteam der Kreuzburgschule hat an einer Diskussionsveranstaltung zum Thema Weltagrarhandel teilgenommen, die vom Fairtrade-Kreis Offenbach in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule des Kreis Offenbach organisiert wurde. Referentin war Ing. agr. Irina Cachay Ayala, die mit einigen Charts Fakten für die Diskussion lieferte. Das Thema war noch weiter konkretisiert: Weltagrarhandel und seine Folgen am Beispiel des Hühnerfleischexports: Unsere Reste für Afrika? Also auch Gegenstand des Fairen Handels.

 

Der Verzehr von Hähnchenfleisch, insbesondere von mageren Geflügelteilen wie Hähnchenbrustfilet, ist in Deutschland weit verbreitet. Doch was passiert mit dem restlichen Geflügel? Ein großer Teil wird exportiert, unter anderem in Länder wie Angola, DR Kongo, Ghana, Liberia, Sierra Leone, Südafrika und Benin. Die Auswirkungen dieser Praxis auf die lokalen Märkte in west- und zentralafrikanischen Ländern sind oft verheerend. Die Überschwemmung dieser Märkte mit billigem Fleisch aus der EU hat weitreichende Folgen und die Bewältigung dieses Problems stellt eine Herausforderung dar.

 

In der Diskussion gab es dann verschiedene Positionen. So fand es z.B. ein Herr gut, dass unserer Reste billig nach Afrika geliefert werden anstatt sie zu vernichten. Damit könne  die Lebensmittelversorgung für eine breitere Bevölkerungsschicht mit hochwertigem Eiweiß verbessert werden. Es wurden aber auch die Folgen herausgestellt: Die Landwirte in Afrika, die oft nur kleine Betriebe haben, können mit der industriellen Produktion der EU, die auch noch hoch subventioniert ist, nicht konkurrieren. So werden in Afrika Arbeitsplätze vernichtet und Armut erzeugt. Der hohe Fleischkonsum in den reichen Ländern wurde kritisiert, weil dafür viele wertvolle Ressourcen verbraucht werden und auch Klimagase wie Lachgas entstehen. Als Lösung wurde die in Afrika verbreitete vegane oder vegetarische Ernährungsweise von uns herausgestellt, die durch hochwertiges pflanzliches Eiweiß (Hülsenfrüchte) aufgewertet werden könnte, statt das an Hühner zu verfüttern.

 

Es war toll, dass wir als Schüler mit unseren Positionen Gehör fanden und sogar die Sichtweise der Mehrheit teilten.